Kollisionsrisiken von Vögeln bei Offshore-Windparks

Karsten Friedrich • 19. Dezember 2025

Von Annahmen zu belastbaren Daten

Über Jahre hinweg basierte die Debatte über Vogelkollisionen an Offshore-Windenergieanlagen vor allem auf Modellen, Hochrechnungen und Annahmen. Der Grund ist trivial – und zugleich zentral: Kollisionen auf See hinterlassen in der Regel keine Spuren. Vögel fallen ins Wasser, werden abgetrieben, die Ereignisse bleiben unsichtbar.
Ein aktueller Beitrag von Vattenfall zeigt nun, wie sich diese Wissenslücke erstmals systematisch schließen lässt – mithilfe von KI, 3D-Tracking und Thermografie.

Ein neuer Ansatz
In mehreren Studien in der Nordsee werden erstmals Technologien eingesetzt, die Kollisionen nicht nur indirekt ableiten, sondern direkt erfassen können:
  • KI-gestützte Kamerasysteme rekonstruieren Flugbahnen von Seevögeln dreidimensional bis in unmittelbare Nähe der Rotorblätter.
  • Thermalkameras erfassen nachts ziehende Vögel und detektieren Objekte, die nach einer möglichen Kollision ins Wasser fallen.
  • Ergänzend werden Wetterdaten, Flughöhen, Anzahl der Vögel, zeitliche Konzentration und räumliche Dichte ausgewertet, um Ursachen und Risikofaktoren besser zu verstehen.

Überraschende Zwischenergebnisse
Besonders bemerkenswert sind die ersten Resultate aus der Frühjahrszugperiode in den Niederlanden:
Trotz hohem Aufkommen von Vögeln wurden nur sehr wenige Kollisionen registriert – und diese traten nicht während des nächtlichen Vogelzugs auf. Gleichzeitig zeigen die Daten, dass Vögel sehr ausgeprägte Ausweichmanöver durchführen und ihre Flugbahnen aktiv anpassen.
Noch sind diese Ergebnisse vorsichtig zu interpretieren – sie basieren bislang auf einzelnen Anlagen und begrenzten Zeiträumen. Dennoch stellen sie eine wichtige Zäsur dar: Zum ersten Mal lässt sich das tatsächliche Kollisionsgeschehen messen statt nur modellieren.

Genauere Daten ermöglichen gezieltes Eingreifen
Die Diskussion um Abschaltungen von Windparks während der Vogelflugsaison ist hochsensibel. Jede Abschaltung bedeutet weniger erneuerbaren Strom – und muss daher ökologisch wirksam und fachlich begründbar sein. Genau hier liegt der Mehrwert der neuen Ansätze:
Sie ermöglichen evidenzbasierte Entscheidungen statt pauschaler Vorsorgemaßnahmen.

Fazit: Der eigentliche Fortschritt liegt nicht nur in der KI selbst, sondern in der Kombination aus Technologie, biologischer Expertise und Transparenz. Wenn es gelingt, Naturschutz und Energiewende auf Basis belastbarer Messdaten zusammenzuführen, gewinnt am Ende beides: der Artenschutz und die Akzeptanz der Offshore-Windenergie.

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